Alle Jahre wieder wirds was geben - die heimliche Weihnachtsliebe

Liebe Menschen – groß und klein!
Alle Jahre wieder. In der Weihnachtsbäckerei. So viel Heimlichkeit. Allein mit all den Weihnachtsliedern ließen sich zauberhafte Geschichten schreiben. Heute schreiben wir euch unsere letzte Story für dieses Jahr.
Weihnachten ist das Fest der Liebe, drum wollen wir euch heute einen Sack voll guter Dinge mit auf den Weg Richtung Neujahr geben. Mit einem Blick ins Jetzt und ins Morgen, mit einem Rezept für ein Winterweihnachtsweilchen und mit Gebäck statt Gepäck. Setzt die Rucksäcke ab und feuert sie in Ecken. Jetzt ist es Zeit für Besinnlichkeit und Ruhe. Für all eure Glieder und Herzen.
„Hey, du, Weihnachtsmann – ich weiß du kriegst das hin“ singt ein zartes Stimmchen in Schöbels Kinderliedersammlung und hat recht: Er kriegt das hin. Und wenn nicht er, wir auf jeden Fall.
Wir wünschen euch allen von Herzen eine zauberhafte Weihnacht und einen wundervollen Start ins neue Jahr.

Loslassen und weitergehen - der Blick nach vorn
In unserem letzten Novembernewsletter berichteten wir euch von unseren letzten Monaten. Es war ein aufregendes Jahr mit vielen Höhen, Tiefen und Veränderungen. Die Ereignisse haben sich überschlagen. Die viele Arbeit und die Emotionen, die Hiobsbotschaften und Resthoffnungen haben Spuren in unseren Herzen hinterlassen. Inzwischen strukturieren wir uns neu und schauen nach vorn. Optimismus, Zuversicht und Ehrgeiz lassen uns den Traum eines gleichwürdigen Bildungscampus nicht aufgeben. Wir lassen ein wunderschönes Gebäude los und werden neue Räume für unsere unbändige Lust am Lernen und für Begegnungen finden. Wir verabschieden tolle Menschen und bedanken uns noch einmal sehr für ihr Engagement und die schöne Zusammenarbeit. Wir betreten neue Pfade und verzieren sie mit den Steinen – und Felsen – die uns vorher im Wege lagen. Sie sind Wegweiser. Lernen heißt auch loslassen, um die Hände für das Neue frei zu haben. Wir gehen weiter. Schritt für Schritt und Hand in Hand – mit all jenen, die uns begleiten wollen.
Danke für all euer Dasein und eure Unterstützung.

Ein Winterweihnachtsweilchen
Nun ist Weihnachten plötzlich da. Gerade stand es noch klopfend vor der Tür und heute schwebt es hinein. Pssst! Hört und seht mal genau hin. Haltet kurz inne und beobachtet, was um Euch herum passiert. Vielleicht können wir es sehen, hören und fühlen? Für Kinder nähert sich das Fest jedes Jahr aufs Neue langsam – die Zeit wird zu einer Ewigkeit. Sie zählen jeden verbleibenden Tag bis zum Heiligabend. Die Spannung steigt unaufhörlich an. Süße Düfte schweben durch die Lüfte, Lichter erhellen die Häuser und die Straßen, eine geheimnisvolle Atmosphäre umgibt unsere Welt und vielleicht rieselt sogar der Schnee.
Für Eltern und Familien fühlt sich die Zeit davor indes eher wie ein Wettlauf gegen die Zeit an. Noch so viele Kleinigkeiten müssen organisiert werden, damit das Fest für die Kinder und mit der Familie, Freunden und Verwandten unvergesslich wird. Ein Bäumchen musste noch her, die Geschenke noch verpackt und Einkaufslisten für das Festmahl abgearbeitet werden. In dem ganzen Trubel geht der Zauber dieser Zeit auch mal unter. Die Schönheit dieser Zeit rückt in den Hintergrund – da möglichst alles perfekt werden soll.
Aber was ist Perfektion schon im Zusammenspiel mit vielen Menschen und unterschiedlichen Bedürfnissen?
Wir haben mal darüber nachgedacht, wie wir vielleicht diesen Zauber für die Zeit zwischen den Jahren wieder ein bisschen einfangen können und was wir dafür brauchen können: Ein kleines Rezept entstand.

Zwischendenjahrenrezept
Zutaten:
- 1 Vielmachglas voller Liebe*
- mehrere Prisen Bewusstheit
- ein Hauch Besinnung
- 5 sinnliche Wahrnehmungen
- 1 kleines kurzes Glitzern in den Augen
- 1 Zwinkern der Anerkennung und Aufmerksamkeit
- 1 Berührung des Respekts
- 1 Quäntchen Hingabe
- 3 Worte, die Vertrauen schenken
- 20 Sekunden Umarmungen
Zusammensetzung
Schmeißt euch in Schale und zieht an, worin Ihr euch pudelwohl fühlt. Dann – ganz wichtig – legt eure Lieblingsmusik auf – LP, CD oder the good old Kassette. Das Kratzen des Plattenspielers, das leise Knistern vom ablaufenden Band einer Kassette oder auch das Rauschen einer CD, die beginnt, sich zu drehen. Lasst euch von diesen kleinen Details die Sinne stimulieren. Damit gebt ihr den Anstoß fürs Bewusstwerden eines Augenblicks. Seht in die Gesichter Eurer Herzmenschen und fügt hier und da ganz sanft und beiläufig Berührungen voller Respekt und Achtung hinzu. Aufmerksamkeit und Anerkennung werden zwinkernd einfließen und mit liebevollen Gedanken die ersten Gespräche entfachen. Sie sind die wärmende Verbindung zwischen uns und der Welt. Entschleunigt, und lasst die Wahrnehmung mit dem Jetzt verschmelzen: Seht zu, wie all die anderen sich freuen; atmet tief ein, wenn der Braten, das Tofu oder die Wiener Wurst auf den Tisch kommt; schmeckt den Wein, Tee oder Saft in all ihren Farben und fühlt. Fühlt die Nähe und das Gefühl, wenn sich die Welt endlich ein bisschen langsamer dreht. An dieser Stelle kommt eine wirklich besondere Zutat – gebt Acht und lebt sie ganz bewusst: Schenkt Zuneigung und umarmt eure Lieben. 20 Sekunden in den Armen eines geliebten Menschen sind Löser von so manchen Bitterstoffen. Umso länger so eine Umarmung anhält, um so gesünder. Manchmal – aber wirklich nur manchmal – löst so eine Umarmung sogar den Schmerz, der in uns ruht und lässt ihn aus den Augenwinkeln ziehen. Dann kommt ein Hauch Besinnung hinzu – er zeigt in Kürze die Würze – das was wirklich zählt. Und dann – wenn der Abend gelassen und friedlich in Gemurmel und freudiges Gekicher übergeht – genau dann ist es Zeit für das Quäntchen Hingabe. Ein heimeliger Moment in dem wir unser größtes Vertrauen schenken und Worte sagen, die die*den andere*n erfreuen und glücklich machen. Das Tupferl des Winterweihnachtsweilchens macht das Glitzern aus – das Glitzern in den Augen das sagt: Nichts fehlt.
Frohe Weihnachten euch allen.
*Definition Liebe von Erich Fromm:
„Liebe ist die Vereinigung mit einem anderen Menschen oder Ding außerhalb seiner selbst unter der Bedingung, dass die Gesondertheit und Integrität des eigenen Selbst dabei bewahrt bleibt. Liebe ist die Erfahrung des Teilens, der Gemeinschaft, die die volle Entfaltung des eigenen inneren Tätigseins erlaubt.“ (aus: Wege aus einer kranken Gesellschaft)

Johannas Rezept für vegane Plätzchen
Eine der schönsten Kindheitserinnerungen die viele teilen, ist das gemeinsame Plätzchenbacken mit den Eltern, den Kindergartenfreund*innen oder den Großeltern. Der Spaß beim Verkneten der Zutaten, wenn wir uns endlich einmal nach Herzenslust bekleckern dürfen, das heimliche Naschen vom rohen Teig und das Warten mit großen Augen vor dem warmen Ofen bis endlich die alte Eieruhr verkündet dass jetzt probiert werden darf lassen die Herzen von Klein und Groß höher schlagen.
Das Lieblings-Rezept aus meiner Kindheit möchte ich heute mit Euch teilen, weil es in mir besonders schöne Erinnerungen weckt. Es ist im wahrsten Sinne Kinder-leicht, deshalb können auch schon die Allerkleinsten mitbacken und auch, wenn ich es inzwischen veganisiert habe (ein paar Dinge verändern sich eben doch), die Mohnkolaschen nach Rezept von Oma Erika schmecken auch heute noch nach Kindheit <3
Für 2 Bleche braucht ihr:
- 200 g Mehl
- 100 g gemahlener Mohn
- 60 g Zucker
- 1 Pck Vanillezucker
- 130 g weiche Margarine/Alsan
- 1 El Apfelmus
- 1 El Leinsamen
- 1 Prise Salz
- Lieblingsmarmelade
- Puderzucker
1. Zuerst die Leinsamen zermahlen oder fein hacken (Mörser oder Mixer funktionieren wunderbar) und mit einem EL Wasser ein paar Minuten quellen lassen.
2. Anschließend dann die Leinsamen und alle anderen Zutaten (bis auf Marmelade und Puderzucker) in einer großen Schüssel zu einem Teig verkneten.
3. Den Teig für eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
4. Aus dem Teig kleine Kugeln formen und mit etwas Abstand auf ein Backblech setzen.
5. Jetzt braucht es einen Kinderfinger (oder Löffelstiel) der in jede Kugel eine kleine Mulde drückt, in die anschliessend ein Klecks der Lieblingsmarmelade hineinkommt.
6. Die Plätzchen werden dann bei 180°C für 12 Minuten gebacken und nach dem erkalten mit Puderzucker bestreut. Danach können sie vernascht werden.
Lasst es euch schmecken und genießt die Zeit zwischen den Jahren!